Techniken für WCAG 2.0

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SVR2: Benutzung von .htaccess, um sicherzustellen, dass der einzige Weg, um auf nicht-konformen Inhalt zuzugreifen, von konformem Inhalt aus ist

Anwendbarkeit

Inhalt der auf einem Webserver, der .htaccess (typischerweise Apache) unterstützt, liegt, wo eine konforme Version des Inhalts als Alternative zu einer nicht-konformen Version bereitgestellt wird.

Die Technik bezieht sich auf:

Beschreibung

Das Ziel dieser Technik ist es sicherzustellen, dass Benutzer immer auf eine barrierefreie Version des Inhalts zugreifen können, wenn nicht-konforme Versionen ebenfalls zur Verfügung stehen. Wann immer Inhalte im einem Format bereitgestellt werden, das nicht konform zu den WCAG ist, kann die Site als Ganzes immer noch konform sein, wenn alternative Versionen des nicht barrierefreien Inhalts bereitgestellt werden. Konformitätsbedingung 4 verlangt, dass alternative Versionen von dem nicht-konformen Inhalt oder von dessen URI abgeleitet werden können.

Da es nicht immer möglich ist, einen barrierefreien Link von innerhalb des nicht-konformen Inhalts bereitzustellen, beschreibt diese Technik, wie Autoren Apaches Modul „mod_access“ benutzen können, um sicherzustellen, dass auf nicht-konforme Inhalte nur von URIs aus zugegriffen werden kann, die als alternative Versionen zu dem nicht-konformen Inhalt dienen, oder von Seiten aus, die Links zu sowohl der nicht-konformen als auch der alternativen Version enthalten.

Beispiele

Beispiel 1

Die folgende .htaccess-Datei benutzt das Apache-Modul mod_redirect, um Anfragen nach „inaccessible.html“ zu „accessible.html“ umzuleiten, außer die Anfrage kommt von „accessible.html“.

Code-Beispiel:

			# If the request for inaccessible content comes from a file 
# called accessible.html, then set an environment variable that 
# allows the inaccessible version to be displayed.
SetEnvIf Referer .*(accessible.html)$ let_me_in
<FilesMatch ^(inaccessible.html)$>
    Order Deny,Allow
    Deny from all
    Allow from env=let_me_in
</FilesMatch>

# If the request comes from anyplace but accessible.html, then 
# redirect the error condition to a location where the accessible 
# version resides
ErrorDocument 403 /example_directory/accessible.html

Beispiel 2

Dieses Beispiel nimmt eine Verzeichnis-Struktur an, wenn Dokumente in mehreren Formaten zur Verfügung stehen. Eines der Formate erfüllt die WCAG nicht auf der angegebenen Stufe und benutzt die Dateierweiterung „jna“ (Just Not Accessible - einfach nicht barrierefrei). Alle diese Dateien sind in einem Ordner mit Namen „jna“ gespeichert mit einer .htaccess-Datei, die sicherstellt, dass jede direkte Anfrage nach einer Datei mit der Erweiterung .jna von Seiten aus, wo die nicht barrierefreien Versionen nicht schon zur Verfügung stehen, auf eine Indexseite weitergeleitet wird, auf der alle verfügbaren Formate aufgelistet werden.

Code-Beispiel:

			# If the request for inaccessible content comes from a file at 
# http://example.com/documents/index.html, then set an environment 
# variable that allows the inaccessible version to be displayed.
SetEnvIf Referer ^http://example.com/documents/index.html$ let_me_in
<FilesMatch ^(.*\.jna)$>
    Order Deny,Allow
    Deny from all
    Allow from env=let_me_in
</FilesMatch>

# If the request comes from anyplace but http://example.com/documents/index.html, then 
# redirect the error condition to a location where a link the accessible 
# version resides
ErrorDocument 403 http://example.com/documents/index.html

Ressourcen

Ressourcen sind nur zu Informationszwecken und keine offizielle Empfehlung.

Tests

Vorgehensweise

  1. Identifizieren Sie Seiten, die nicht auf der angegebenen Stufe konform zu den WCAG sind und wo barrierefreie Alternativen basierend auf der Benutzung der .htaccess-Dateien geliefert werden.

  2. Besuchen Sie den URI des nicht-konformen Inhalts.

  3. Verifizieren Sie, dass die daraus resultierende Seite eine der folgenden ist:

    1. eine konforme Alternativversion für den nicht-konformen Inhalt

    2. eine Seite, die sowohl einen Link zu der konformen Alternativversion als auch zu dem nicht-konformen Inhalt enthält

Erwartete Ergebnisse

Wenn dies eine ausreichende Technik für ein Erfolgskriterium ist, dann bedeutet das Scheitern an diesem Testverfahren nicht zwangsläufig, dass das Erfolgskriterium nicht auf irgendeine andere Art und Weise erfüllt wurde, sondern nur, diese Technik nicht erfolgreich implementiert wurde und nicht benutzt werden kann, um die Konformität zu erklären.