Techniken für WCAG 2.0

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SM1: Hinzufügen von erweiterten Audiodeskriptionen in SMIL 1.0

Anwendbarkeit

Ist immer dann anwendbar, wenn ein SMIL 1.0-Player zur Verfügung steht

Die Technik bezieht sich auf:

Beschreibung

Der Zweck dieser Technik ist, es zu ermöglichen, dass es mehr Audiodeskriptionen gibt als in die Dialoglücken des audio-visuellen Materials passt.

Mit SMIL 1.0 gibt es keine einfache Möglichkeit, dies zu tun, aber man kann es tun, indem man die Audio- und Videodateien in eine Reihe von Dateien aufteilt, die nacheinander abgespielt werden. Zusätzliche Audiodeskriptionen werden dann gespielt, während das audio-visuelle Programm angehalten wird. Das letzte Bild des Videos wird angehalten, so dass es auf dem Bildschirm bleibt, während die Audiodatei abgespielt wird.

Der Effekt ist, dass es erscheint, als würde das Video von Anfang bis Ende laufen, würde aber an einigen Stellen angehalten, während eine längere Audiodeskription bereitgestellt wird. Dann läuft es, wenn die Audiodeskription beendet ist, automatisch weiter.

Um die erweiterten Audiodeskriptionen an- und auszuschalten, könnte man Skript benutzen, um zwischen zwei SMIL-Skripten hin- und herzuschalten, eines mit und eines ohne erweiterte Audiodeskriptions-Zeilen. Oder man könnte Skript benutzen, um die erweiterten Audiodeskriptions-Zeilen zu der SMIL-Datei hinzuzufügen oder daraus zu entfernen, so dass die Film-Clips einfach nur nacheinander ablaufen.

Wenn Scripting nicht verfügbar ist, dann könnten zwei Versionen des Videos bereitgestellt werden, eine mit und eine ohne erweiterte Audiodeskriptionen.

Beispiele

Beispiel 1: SMIL 1.0-Video mit Audiodeskriptionen, die das Hauptmedium an 4 Stellen anhalten, um eine erweiterte Audiodeskription zu erlauben

Code-Beispiel:

			
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<smil xmlns:qt="http://www.apple.com/quicktime/resources/smilextensions" 
xmlns="http://www.w3.org/TR/REC-smil" qt:time-slider="true">
  <head>
    <layout>
      <root-layout background-color="black" height="266" width="320"/>
      <region id="videoregion" background-color="black" top="26" left="0" 
      height="144" width="320"/>
    </layout>
  </head>
  <body>
  <par>
   <seq>
     <par>
       <video src="video.rm" region="videoregion" clip-begin="0s" clip-end="5.4" 
       dur="8.7" fill="freeze" alt="videoalt"/>   
       <audio src="no1.wav" begin="5.4" alt="audio alt"/>
     </par>
     <par>
       <video src="video.rm" region="videoregion" clip-begin="5.4" clip-end="24.1" 
       dur="20.3" fill="freeze" alt="videoalt"/>
       <audio src="no2.wav" begin="18.7" alt="audio alt"/>
     </par>
     <par>
       <video src="video.rm" region="videoregion" clip-begin="24.1" clip-end="29.6" 
       dur="7.7" fill="freeze" alt="videoalt"/>
       <audio src="no3.wav" begin="5.5" alt="audio alt"/>
     </par>
     <par>
       <video src="video.rm" region="videoregion" clip-begin="29.6" clip-end="34.5" 
       dur="5.7" fill="freeze" alt="videoalt"/>
       <audio src="no4.wav" begin="4.9" alt="audio alt"/>
     </par>
     <par>
       <video src="video.rm" region="videoregion" clip-begin="77.4" alt="video alt"/>
     </par>
   </seq>
  </par>
</body>
</smil>

Das Markup ist in fünf <par>-Segmente aufgeteilt. In jedem gibt es einen <video>- und einen <audio>-Tag (der letzte <par> hat absichtlich keinen <audio>-Tag). Die Konvention bei erweiterten Audiodeskriptionen ist, dass das Hauptmedium während der Deskription anhält. Um dies in SMIL 1.0 zu erreichen, setzt man einen "clip-begin" und einen "clip-end", die Anfang und Ende des Video-Clips vorschreiben und man legt eine Dauer für den Clip fest, die länger ist als durch "clip-begin" und "clip-end" definiert. Das fill="freeze" hält das letzte Bild des Videos während der erweiterten Audiodeskription an. Der <audio>-Ttag hat ein "begin"-Attribut mit einem Wert, der gleich dem "clip-end"-Wert des vorhergehenden <video>-Tags ist.

Um die Werte für „clip-begin,“ „clip-end“ und „dur“ zu bestimmen, finden Sie die Start- und Endzeit des Teils des beschriebenen Videos und ermitteln Sie die Gesamtlänge der erweiterten Audiodeskription.Clip-begin“ und „clip-end“ definieren ihre eigenen Werte aber der „dur“-Wert ist die Summe der Länge der erweiterten Beschreibung und des Clips, definiert durch „clip-begin“ und „clip-end“. Im ersten <par> startet der Video-Clip bei 0 Sekunden, endet bei 5,4 Sekunden und die Länge der Beschreibung ist 3,3 Sekunden, also ist der „dur“-Wert 5,4s + 3,3s = 8,7s.

Ressourcen

Ressourcen sind nur zu Informationszwecken und keine offizielle Empfehlung.

Tests

Vorgehensweise

  1. Spielen Sie die Datei mit der erweiterten Audiodeskription ab

  2. Spielen Sie die Datei mit der Audiodeskription ab

  3. Prüfen Sie, ob das Video an Stellen anhält und die erweiterte Audiodeskription abspielt.

Erwartete Ergebnisse

Wenn dies eine ausreichende Technik für ein Erfolgskriterium ist, dann bedeutet das Scheitern an diesem Testverfahren nicht zwangsläufig, dass das Erfolgskriterium nicht auf irgendeine andere Art und Weise erfüllt wurde, sondern nur, diese Technik nicht erfolgreich implementiert wurde und nicht benutzt werden kann, um die Konformität zu erklären.