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News mit dem Tag »Windows«

Eher was für richtige Programmierer oder solche die es werden wollten: Wenn Sie schon immer mal wissen wollten wie das eigentlich funktioniert, dass ein Screenreader was mit dem Zeugs anfangen kann das da auf dem Bildschirm zu sehen ist – bei code-magazine.com ist vor einiger Zeit ein Sonderheft zum Thema ›Windows Accessibility Focus‹ erschienen, in dem das alles erklärt wird. Die Artikel gibt es entweder als (leider nicht barrierefreies) PDF zum herunterladen oder einzeln in HTML-Form. So zum Beispiel:

Einige der Artikel sind aber auch für profane Web-Entwickler sehr gut zu gebrauchen:

Mal wieder was Vermischtes über die Programme ohne die Sie das hier nicht lesen könnten; ordentlich nach Hersteller und Popularität sortiert (in Klammern die kumulierten Anteile für das laufende Quartal hier bei EfA):

Firefox (59,1%)

Internet Explorer (25,4%)

Safari (7,6%)

Opera (3,3%)

Chrome (0,6%)

Wie sich vielleicht schon herumgesprochen hat, ist gestern die finale Version des Internet Explorer 8 zum Download veröffentlicht worden. Haben wir natürlich gleich gemacht, alleine schon um unsere eigenen Seiten komplett durchzutesten – bisher ohne Befund.

Angenehm überrascht hat uns (neben der gesteigerten Geschwindigkeit und den verbesserten Entwickler-Werkzeugen) die vollständige Unterstützung von CSS 2.1 (mit Ausnahme von Appendix A »Aural style sheets«, aber die unterstützt ja auch sonst niemand). Bevor ungeduldige Webdesigner nun einwerfen »Bäh, der kann ja immer noch keine runden Ecken« – runde Ecken werden erst in CSS 3 spezifiziert werden, und das ist im Gegensatz zu CSS 2.1 noch lange nicht beim Status einer ›Candidate Recommendation‹ angelangt. Also freuen wir uns erstmal über das Erreichte.

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Standards

Und das ist eine ganze Menge. Die bereits erwähnte Unterstützung des aktuellen CSS-Standards brauchen wir nicht im Detail aufzudröseln, dafür gibt es im Netz ganz wunderbare Vergleichstabellen:

Weitere Infos zum Browser, zur Unterstützung von Web-Standards und zu deren Weiterentwicklung gibt es in einem Interview mit Chris Wilson, Platform Architect for IE bei Microsoft im SitePoint Podcast #11.

Accessibility

Für uns natürlich besonders interessant der Bereich der Zugänglichkeit des Browsers und der dargestellten Inhalte. Auch da gab es enorme Fortschritte – Jonas Hellwig nennt einige davon:

»In Punkto Barrierefreiheit macht der IE8 ebenfalls große Fortschritte! Die neue Funktion ›Caret Browsing‹ ermöglicht dem User eine vereinfachte Bedienung der Website mittels Tastatur. Hierbei soll ähnlich komfortabel navigiert werden wie innerhalb einer Textverarbeitungssoftware.

Die zweite neue Funktion nennt sich ›Adaptive Zoom‹. Hier muss eine Website nicht immer wieder von neuem gezoomt werden, sondern es kann ein individueller Wert in den Einstellungen vergeben werden. Die gesamte Ansicht innerhalb des IE8 wird dann immer in der gewünschten Zoomstufe dargestellt.«

Ebenso neu dabei ist die Unterstützung von WAI-ARIA. Diese zusätzlichen Rollen, Zustände und Eigenschaften können bereits von geeigneten Hilfsmitteln für die effektive Nutzung von Web-basierten Applikationen ausgewertet werden. Einen aktuellen Test der Unterstützung, nicht nur im IE 8, hat Steve Faulkner erstellt: ARIA roles exposed via MSAA by browsers on Windows - Safari 4, Opera 10, IE 8, Firefox 3 & Chrome 1.

Die komplette Übersicht der Neuerungen im Bereich ›Accessibility‹ gibt es im IEBlog: New Accessibility Features in IE8.

Schwarze Listen

Weniger schön ist der Schalter zur vermeintlichen Verbesserung älterer Web-Inhalte, die auf die fehlerhafte Darstellung in älteren IE-Versionen hin entwickelt wurden, bei Microsoft Compatibility View Blacklist genannt. Auch hierzu hat sich schon halb Klein-Bloggersdorf in epischer Breite ausgelassen; hier zunächst die Position von Microsoft:

… und die Reaktionen der Betroffenen:

Fazit: Alles in Allem ein guter Browser. Ob nun die Zeit gekommen ist, den IE6 komplett zu ignorieren oder ob man seine Website kompatibel für alle Browser macht, muss jeder für sich entscheiden.

Nachtrag 22.03.2009:

Im Webentwickler-Teil von Klein-Bloggersdorf gab es in den letzten Wochen mal wieder ein beherrschendes Thema: alte und neue Browser und wie man damit umgeht. Auslöser dafür war der Markt, der zurzeit erstaunlich in Bewegung gekommen ist. Während die Browser-Landschaft vor einigen Jahren noch relativ stabil schien (IE6 = 80%, die restlichen 20% geteilt durch den Rest), haben nun einige neue Spieler das Feld betreten. Was wiederum den (ehemaligen) Platzhirschen Microsoft veranlasste, den hauseigenen Browser nach jahrelanger Vernachlässigung dann doch noch mal weiter zu entwickeln.

Nicht dass wir uns falsch verstehen: der IE6 war schon ein guter Browser. Damals. Also im August 2001. Das Problem ist nicht der IE6 – das Problem ist, dass es zwischen IE6 und heute keinen anderen IE gab, der mit den neueren Browsern einigermaßen in Sachen Standard-Unterstützung mithalten konnte. Nun würden wir nicht so weit gehen, eine Abwrackprämie für Internet Explorer 6 zu fordern, aber auch hier stellt sich die Frage, wie man mit einem Browser umgeht, der, anders als Netscape 4 selig, einfach nicht verschwinden will.

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Warum verschwindet der nicht?

Das weiss keiner so genau, noch nicht mal der Hersteller. Der seit geraumer Zeit auf dem Markt befindliche Nachfolger wurde von Microsoft sogar als kritisches Sicherheits-Update eingestuft (im Juli 2006!) und selbst der Nachfolger des Nachfolgers steht schon in den Startlöchern. Und trotzdem hat sich der IE7 nicht mit der gewünschten Geschwindigkeit verbreitet. Ein Blick in die Statistiken könnte da für Erhellung sorgen: hier bei EfA liegt der IE6 am Wochenende bei ca. 5-7%; von Montags um 9h bis Freitags um 5h steigt dann der Anteil auf bis zu 12%. Das kann nur den einen Schluss zulassen: Privatnutzer sind, zumindest was die Browser angeht, Upgrade-freudiger als Sysadmins in Firmen-Netzwerken, die oft mit einer veralteten IT-Infrastruktur zu kämpfen haben [Anmerkung].

Der verbliebene IE6-Traffic am Wochenende wiederum kommt von sehr alten, ungepatchten Windows-Versionen. Hier handelt es sich offensichtlich um »ausgeliehene« Software, bei der die Aktualisierungs-Funktion unterbunden wurde um die Zwangs-(De-)Aktivierung zu umgehen. Bei diesen Rechnern braucht man sich keine Hoffnungen auf Updates zu machen – erst wenn diese auf dem Elektroschrott landen und durch Neuere ersetzt werden, kommen diese Nutzer wohl in den Genuss modernerer Browser. (Unschön ist auch, dass der relative Anstieg der Uralt-Rechner am Wochenende scheinbar mit einem massiven Anstieg an Kommentar- und E-Mail-Spam zusammenfällt. Aufgrund der zahlreichen und massiven Sicherheitslücken solcher Systeme scheint es klar, dass diese zumindest zum Teil in ferngesteuerten Botnetzen hängen, über die dieser Werbemüll verteilt wird, sobald der Rechner am Wochenende angeschaltet wird. Alte Browser machen also nicht nur bei der CSS-Entwicklung Kopfschmerzen, sondern produzieren auch an anderer Stelle erhebliche Kosten.)

Zurückzanken?

Nun könnte man angesichts dieser Zahlen auf die Idee kommen, auf seinen Seiten einen mehr oder weniger freundlichen Upgrade-Hinweis anzubringen oder dem IE6 nur noch unformatierte Seiten auszuliefern oder gleich ganz zu ignorieren. Vorschläge dafür gibt es zuhauf im Netz, bis hin zum angekündigten Webmaster-Aufstand gegen alte Internet Explorer, aber es gibt eben auch genügend Beispiele, dass so etwas schlichtweg nicht funktioniert.

Aus Sicht der Barrierefreiheit kommt das Problem dazu, dass viele Menschen mit Behinderungen auf ganz spezielle Hilfsmittel angewiesen sind. Diese sind unter Umständen hochgradig auf die individuelle Behinderung angepasst sind und funktionieren nur mit ganz bestimmten Browser-/Betriebssystem-Konfigurationen. Und solch ein System tauscht man nicht mal so eben aus wie einen Billig-PC vom Kistenschieber.

Die bessere Alternative: vom Gas gehen und langsam ausrollen lassen

Aussperren geht also nicht, das geben die Zahlen einfach noch nicht her. Also was dann?

Der oftmals zu beobachtende Zwang, dass Webseiten in allen Browsern gleich aussehen sollen heisst letztendlich, dass sie dann eben so aussehen wie im IE6, wenn dieser als kleinster gemeinsamer Nenner nach wie vor Teil der Gleichung ist – das kann es ja wohl nicht sein. Ingo Chao bringt das schön auf den Punkt:

»The current paradigm: A page has to look equal in all browsers, that is, like in IE6.«

Jens Grochtdreis von den Webkrauts meint dazu:

»Wir müssen uns von der irrigen Annahme verabschieden, wir könnten Pixelperfektion in allen Browsern garantieren. Wir müssen uns von der Annahme verabschieden, Pixelperfektion sei ein sinnvoller Wert. Vor allem Kunden und Grafiker müssen in meinen Augen lernen, daß Pixelperfektion nur im Bildbearbeitungsprogramm sinnvoll ist, aber nicht in unterschiedlichen Browsern

Fazit: die Versorgung des IE6 mit einem halbwegs funktionierenden Layout ist schon schwierig genug (bei all den Bugs mit dem Box Model, Alpha-Kanal-PNGs, kein min-width und kein max-width, zerstörte Layouts durch kursive Buchstaben, verschwindende oder sich wie von Zauberhand verdoppelnde Abstände, etc. pp. – um nur einige zu nennen). Da kann man als Nutzer eines solchen Browsers nicht erwarten, eine identische Darstellung geliefert zu bekommen wie Nutzer moderner Versionen von Firefox, Safari, Opera und, ja, Internet Explorer 8.

Also kann man es durchaus rechtfertigen, eine Grenze zu ziehen, ab der sich der Aufwand nicht mehr lohnt. Jeremy Keith stellt dazu bei 24 ways eine interessante Beispielrechnung auf, die allerdings (wie er auch selber bemerkt) einen entscheidenden Fehler hat: man weiss leider erst dann, wieviel Aufwand das Debugging im IE6 verursacht, wenn man mit dem Debugging fertig ist. Und das kann sich für kleine und nicht ganz so kleine Darstellungsfehler schonmal gerne von Stunden auf Tage ausdehnen.

Die Lösung ist also, einzusehen dass der IE6 ein leicht anderes Erscheinungsbild bekommt, und zwar an genau den Stellen wo er mit modernen Techniken überfordert ist. Richtig eingesetzt wird dies dem IE6-Nutzer garnicht auffallen, ausser er wechselt zwischen verschiedenen Browsern hin und her (aber dann ist er ja kein echter IE6-User mehr im Sinne dieses Gedankenspiels, sondern wahrscheinlich ein Kollege Web-Entwickler, der nur mal was testen will).

Die eine Möglichkeit, dass der IE6 mit einem Conditional Comment in Quarantäne geschickt wird, hat sich mittlerweile durchgesetzt. Wendet man die Prinzipien der ›graceful degradation‹ jedoch konsequent weiter an, so ergeben sich neue Möglichkeiten. Zur Verdeutlichung ein einfaches praktisches Beispiel:

Auf den Seiten zum diesjährigen Biene-Wettbewerb gibt es ganz unten einen Abbinder, in dem weiterführende Links aufgelistet sind. Da die vertikale Auflistung der 14 Links zu lang geworden wäre hatten wir zunächst die Liste in drei einzelne Listen aufgeteilt, diese dann in verschachtelte div gesteckt und per CSS nebeneinander aufgereiht. Das Resultat war ein fürchterlich aufgeblähter Code, der zwar in allen Browsern in etwa gleich aussah, aber kaum mehr Flexibilität z.B. bei unterschiedlichen Fenster- oder Schriftgrößen bot. Zumal sich sowas im Screenreader merkwürdig anhört, wenn diese Liste von Links nur um der Optik willen als 3 Listen mit n Einträgen vorgelesen wird.

Seit neuestem stehen diese Links wieder gemeinsam in einer Liste:

  1. <div id="related" role="complementary">
  2. <h2>Mehr zum Wettbewerb:</h2>
  3. <ul class="linkliste">
  4. <li><a href="/biene-2008/gewinner/">Die Gewinner</a></li>
  5. <li><a href="/biene-2008/gewinner/fotos/">Fotos der Ausgezeichneten</a></li>
  6. […]
  7. </ul>
  8. </div>

Der eigentliche Trick steht im CSS:

  1. .award #related ul {
  2. column-count: 3;
  3. column-width: 32%;
  4. column-gap: 10px;
  5. column-rule: solid #ddd 1px;
  6. -webkit-column-count: 3;
  7. -webkit-column-width: 32%;
  8. -webkit-column-gap: 10px;
  9. -webkit-column-rule: solid #ddd 1px;
  10. -moz-column-count: 3;
  11. -moz-column-width: 32%;
  12. -moz-column-gap: 10px;
  13. -moz-column-rule: solid #ddd 1px;
  14. }

Durch das nun auch schon nicht mehr so ganz taufrische CSS3-Modul Multi-column layout wird die Liste in drei Spalten aufgeteilt (column-count: 3;); wie viele Einträge in die jeweiligen Spalten rutschen wird nun nicht mehr im Markup bestimmt, sondern da wo sowas hingehört: auf der Präsentationsebene. Zusätzlich wird den Spalten noch eine Breite zugewiesen, der Spaltenabstand festgelegt und zur besseren optischen Trennung noch eine dünne Linie dazwischen gelegt. Da CSS3 bekanntlich noch nicht fertig spezifiziert ist, muss man wie üblich noch ein paar Browser-spezifische Regeln nachschieben, aber das tut dem ganzen keinen Abbruch.

Hier sind wir dann beim Punkt graceful degradation für den IE6 angelangt: da dieser älter ist als CSS3 kann er nichts damit anfangen und stellt die Liste einspaltig dar. Was nicht weiter schlimm ist, denn der Inhalt ist nach wie vor nicht nur nutzbar, sondern auch ansprechend formatiert – nur eben nicht mehrspaltig. Dafür kommen modernere Browser in den Genuss einer höheren Flexibilität, die man zum Beispiel bei der Darstellung mit vergrößerter Schrift sehen kann: passt ein Link nicht mehr in eine Spalte rein, dann wandert er einfach komplett in die nächste Spalte. Mit der ursprünglichen Lösung aus separaten Listen in divs wäre dies nicht gegangen.

Sie glauben ja gar nicht wie befreiend das sein kann, wenn man sich von diesem Zwang verabschiedet hat, dass Webseiten in allen Browsern gleich aussehen müssen. Zum Abschluss noch eine Liste von Links, bei denen ebenfalls pro & contra IE6 diskutiert wurde:

Pro IE6:

Irgendwo dazwischen:

Contra IE6:

Anmerkung zur Statistik

Wir sind uns natürlich der Tatsache bewusst, dass auf eine solche Statistik nie 100%-ig Verlaß ist. Moderne Browser handhaben ihren Cache anders als ältere Modelle, was die absoluten Zahlen zu Gunsten der älteren Browser verschiebt. Zudem produziert der IE alleine schon deswegen mehr Anfragen am Server, weil er als einziger per Conditional Comment ein zusätzliches Style Sheet zugewiesen bekommt, in dem darüber hinaus noch eine ganze Reihe Bilder aufgerufen sind, die im ›richtigen‹ Style Sheet direkt eingebettet sind (mehr dazu hier). Dazu kommt noch das alte Problem, dass sich viele Tools (z.B. Linkscanner) oder andere Browser als IE tarnen, indem dessen user agent string benutzt wird.

Firefox

Nachdem unplanmäßig noch ein dritter Release Candidate eingeschoben wurde steht nun Dienstag, der 17. Juni als endgültiges Datum für Firefox 3 fest (wir berichteten). Ebenfalls lesenswert: Mit Firefox per Du - Version 3.0 und Firefox 3: Fonts and text.

Opera

Ganz fertig und schon ohne β hingegen ist die neueste Version 9.5 von Opera. Wie die meisten Browser (mit der Ausnahme des üblichen Verdächtigen) kann Opera auch schon einiges aus HTML 5 – Canvas & Web Forms – und aus CSS 3 – text-shadow, media queries, nth-child, background sizing – am besten zu sehen auf den Testseiten von css3.info/; weitere Details dazu auch bei dev.opera.com und im Changelog. Besonders gut: die Unterstützung des aktuellen Standes von WAI-ARIA und eine neue Version des Entwickler-Tools Dragonfly.

Internet Explorer

Wann der IE 8 hingegen fertig sein wird weiss niemand, wahrscheinlich auch nicht Microsoft. Klar ist aber, dass es im August eine IE 8 Beta 2 geben wird. Wie auch schon beim IE 7 gibt es auch diesmal umfassende Informationen, was auf Webentwickler alles zukommt:

Safari

Abgerundet wird das ganze von Safari, von dessen kommender Version 4 es über die Seiten der Apple Developer Connection-Website eine erste Vorschau gibt: Apple Gives Developers Safari 4 Preview.

Und der Vollständigkeit halber darf der Safari natürlich auch nicht fehlen:

Übrigens: beim Gnome-Browser Epiphany wird unter der Haube der Motor ausgetauscht – ab sofort läuft der mit der gleichen WebKit-Engine wie Safari statt wie bisher mit der aus Firefox bekannten Gecko-Engine. Näheres dazu bei »The Future of Epiphany«.

Immer schön paritätisch und unparteiisch, deswegen hier die neuesten Nachrichten zum Internet Explorer, von dessen 8er-Version eine erste Beta für XP und für Vista erschienen ist:

Die Mozilla Foundation will mit der in Bälde erscheinenden Version 3 des Firefox-Browsers ins Guiness-Buch der Rekorde. Angepeilt wird der Weltrekord für die meisten Software-Downloads an einem Tag.

Unterstützer aus der ganzen Welt können sich für den Download Day melden, und sie tun es bereits in Scharen. So wollen sich laut der Übersicht 36 Bewohner der norwegischen Arktisinsel Jan Mayen beteiligen, obwohl das gesamte Eiland nur 18 Einwohner hat. Und auch aus Nord-Korea, einem Land ohne jegliche offizielle Verbindung zum Internet, machen 149 Einwohner mit! Na das finden wir ja richtig toll, da muss das mit dem Rekordversuche ja ganz bestimmt klappen.

Bis es soweit ist wird es aber noch einen zweiten Release Candidate geben; die Planungen für die Version 3.1 sind bereits unterwegs. Was für die neue Version alles zu erwarten ist und wo ggf. Handlungsbedarf für Anbieter von Webinhalten besteht kann man am besten bei der Mozilla Developer Connection nachlesen:

Warnhinweise

Neben den üblichen Warnhinweisen, dass man Beta-Software nicht auf einem Produktiv-System einsetzen sollte, gibt es aber noch einige andere Dinge zu beachten. So laufen, wie bei Firefox-Updates üblich, sämtliche Erweiterungen erstmal nicht mehr und man muss auf neue Versionen warten. Wie man dringend benötigte Erweiterungen eventuell doch zum Laufen überreden kann beschreibt Frank Helmschrott: »Erweiterungen in Firefox 3 benutzbar machen«.

Dass die Website für die essentielle Firebug-Erweiterung zurzeit nicht erreichbar ist, liegt aber nicht an Firefox, sondern an der verwendeten Sicherheitslücke Weblog-Software Wordpress, die mit schöner Regelmäßigkeit gehackt wird.

Mittlerweile dürfte es sich ja herum­ge­sprochen haben, dass es eine erste Beta-Version von Inter­net Explorer 8 gibt. Bisher nur in Englisch, eine ein­gedeutschte Version soll aber dem Ver­nehmen nach in Kürze folgen; wie immer versehen mit dem Warn­hinweis, dass Vorab­versionen nicht auf Rechner gehören, die man zum Geld­verdienen braucht.

Die wichtigsten Infos im Schnell­durchlauf:

Verbesserte Unter­stützung von Web-Standards (geplant ist die komplette Umsetzung von CSS2.1), Microformats (zumindest ansatz­weise), leicht ver­bessertes Zoom-Verhalten, WAI ARIA (Whitepaper), korrekte Inter­pretation des alt-Attributs, aber dafür eine merk­würdige Änderung bei longdesc, und ver­besserte Werkzeuge für Web-Entwickler (auch als Video). Und natürlich jede Menge Bugs.

Fazit: damit hätten wir endlich eine verläss­liche, gemeinsame Grund­lage in der Unter­stützung von 10 Jahre alten Spezifikationen. Ist doch toll, oder?

Weitere Infos zum Einstieg von Microsoft selbst:

Dean Hachamovitch, General Manager Internet Explorer im IEBlog:

»We’ve decided that IE8 will, by default, interpret web content in the most standards compliant way it can. This decision is a change from what we’ve posted previously.«

Weitere Meinungen dazu:

Wie zu erwarten war nimmt die Diskussion um den kommenden IE8 kein Ende. Der Browser des Marktführers, der sich dem Vernehmen nach bereits in einer privaten Beta-Phase befindet, führt bekanntlich eine neue Methode ein, die verschiedene Arten der Verarbeitung von Web-Standards auslöst (wir berichteten).

Ein Problem aus Sicht der Barrierefreiheit, an das offensichtlich noch niemand gedacht hat: Wenn der IE8 verschiedene Engines mit sich herumschleppt und sich grundsätzlich so verhält wie die Vorversionen mit all ihren Fehlern, dann bleiben den Nutzern auch weiterhin alle Bugs erhalten, die z. B. mit dem hasLayout-Property zu tun haben. Unmögliche Tastaturnavigation bei Seiten-internen Links wäre da so ein Kandidat.

Ob der IE 8 dann auch weiterhin die veraltete MSAA-Schnittstelle zur Kommunikation mit Hilfsmitteln wie Screenreadern benutzt, haben wir bisher nicht herausfinden können. Dabei ist es gerade diese Schnittstelle, die bei der Nutzung moderner Web-Applikationen die meisten Probleme macht.

Mehr zum Thema:

Kaum ist man mal einen Tag nicht da, weil in Sachen BIENE 2008 unterwegs, schon bricht die Hölle los. Weil wir das alles erstmal selbst lesen und verdauen müssen gibt's nur eine Linkschleuder zur neuesten Sau, die gerade durch's Dorf Web getrieben wird:

Ursache:

Wirkung:

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P.S.: Liebe Browser-Hersteller: Ihr nervt.

Im Blog der Sicherheits-Firma Sophos wird von einem Schädling berichtet, der Screenreader-Software für blinde und sehbehinderte Computernutzer abschießt. Das Problem konnten die betroffenen Nutzer offenbar schnell einkreisen: Für den eingesetzten populären Screenreader JAWS hatten die Anwender einen Crack aus dem Netz geladen und installiert. Dieser Crack hatte jedoch neben der Patch-Routine, die JAWS auch ohne gültige Lizenz lauffähig macht, einen Schädling im Gepäck.

Die ganze Meldung bei heise: »Schädling greift Screen-Reader-Software an«.

Das wäre dann wohl BrowserWars Episode III (mindestens): Opera beschwert sich offiziell bei der EU über Microsoft. CSS-Miterfinder und Opera-CTO Håkon Wium Lie begründet diesen Schritt in einem offenen Brief an die ›Web community‹: »Opera files complaint«.

Hmm, ok, wenn man das vor drei Jahren gemacht hätte, als der IE 6 noch wirklich hartverdrahtet im Windows-Betriebssystem war und auch weit und breit kein Update in Sicht, dann wäre ein solcher Schritt durchaus nachvollziehbar gewesen. Aber so riecht das nach der alten und nur zu durchsichtigen Taktik, die Konkurrenz kurzerhand zu verklagen, wenn man gegen sie am Markt nicht ankommt.

Mittlerweile gibt es jedoch schon seit über einem Jahr den IE 7, der (bei allen Unzulänglichkeiten) ein wirklich großer Schritt gegenüber den Vorgängern ist. Und dessen Vorgänger darf man nicht ernsthaft mit aktuellen Browsern wie Firefox oder Safari vergleichen, sondern ehrlicherweise nur mit dem, was zur Zeit ihrer Entstehung die Konkurrenz war: Netscape 4, 5 & 6 – Frieden ihrer Asche.

Wie Eric Meyer in »Bad Timing« sagt: Es ist der falsche Zug zur falschen Zeit, der das falsche Signal an Microsoft sendet […] Bleibt zu hoffen, dass Microsoft weiterhin auf dem mit dem IE 7 beschrittenen Weg in Richtung Web-Standards bleibt.

Und genau da beginnt das eigentliche Problem dieser Beschwerde bei der EU: die Browser-Hersteller sitzen allesamt gemeinsam in den Arbeitsgruppen beim W3C und versuchen, irgendwann mal mit irgendwas fertig zu werden. Auf dieser Basis lässt sich eine produktive Zusammenarbeit allerdings kaum noch vorstellen. Meint auch Andy Clarke, Invited Expert bei der CSS-Working Group des W3C und fordert die Auflösung der bisherigen Arbeitsgruppe: »CSS Unworking Group«.

Weitere Berichterstattung und Meinungen:

Nachschlag:

Humor ist wenn man trotzdem lacht: IE 7+1, IE VIII, IE 1000, IE Eight!, iIE, IE for Web 2.0 (Service Pack 2), IE Desktop Online Web Browser Live Professional Ultimate Edition for the Internet, Ie2,079, IE 2^3, IE∞, ... – alles Vorschläge, wie der kommende Nachfolger des Internet Explorer 7 denn heissen könnte. Das Rennen gemacht hat aber dann doch die naheliegendste Variante: Internet Explorer 8.

Im IEBlog wird der erste Geburtstag gefeiert: »The First Year of IE. Trotzdem gilt natürlich: »In All Fairness … Internet Explorer Still Stinks« und »Internet Explorer doesn’t just suck, it also blows!«.

Mit älteren Versionen testen muss man natürlich weiterhin. Durch ies4osx gibt es für Mac-Nutzer nun eine neue Möglichkeit, den Internet Explorer Version 5 bis 7 auf dem Intel-Mac zum Laufen zu überreden. Als Alternative zu Emulatoren wie Parallels & Co. bietet das Paket die Möglichkeit, die Windows-Internet Explorer direkt unter MacOS X zu installieren (via).

Andere machen auch Fehler, aber dort dauert es immerhin nicht sechs Jahre, bis der Fehler behoben wird: »Firefox Rendering Bug Fixed in Record Time«.

Firefox 3

Wenn wir richtig nach­gerechnet haben, dann ist es jetzt fünf Jahre her, da machten sich ein paar Programmierer daran, aus der überladenen Mozilla-Suite einen kleinen schlanken Browser zu machen, der sich auf das Nötigste beschränkte. Da dieser kleine schlanke Browser dann auch wirklich nur das Nötigste konnte (und teilweise noch nicht mal das), gab es bald eine un­über­sehbare Anzahl an Erwei­terungen, mit denen man den Geschwin­digkeits-Vorteil in null­kommanix wieder ausbremsen konnte. Nicht nur die zahlreichen Skins und Extensions die kaum jemand braucht, sondern auch die für Web-Entwickler so wichtigen Erwei­terungen zur Analyse und Fehler­suche hatten vor allem eines gemeinsam: Firefox wurde und wird dadurch nicht unbedingt schneller – eher im Gegenteil.

Mit der heute erschienenen ersten Beta-Version von Firefox 3 (Download, Packungs­beilage) soll sich das nun alles ändern. Nahezu 12.000 Bugs sind dem Vernehmen nach seit der Version 2.0 gemeldet und beseitigt worden; hinzuge­kommen sind viele Verbesserungen im Bereich Geschwin­digkeit und Stabi­lität, aber auch in der Unter­stützung von Web-Standards wie HTML, CSS und JavaScript. Die komplette Übersicht bekommt man bei »Firefox 3 for developers«.

Safari 3

Für die Apfelfreunde gab's auch was neues: um an Safari 3 zu kommen muss man nun nicht mehr auf Mac OS X 10.5 aktualisieren. Mit dem Erscheinen des neuesten Updates für die Vorgängerversion 10.4.11 ist auch dort nun die neueste Version des Webkit-basierten Browsers integriert. Auch hier ist man der Konkurrenz wie üblich um Längen voraus. Was alles ver­bessert wurde bzw. neu hinzu gekommen ist erklärt »Ten New Things in WebKit 3« im ›Surfin’ Safari-Blog‹. Besonders der neue Web Inspector hat es uns angetan.

Trotz aller Beschleu­nigungs­versuche: wenn Sie nochmal ein Lebens­zeichen von Ihrem Lüfter hören wollen, dann empfehlen wir Ihnen den Java­Script Progressive Raytracer.

IE 7 + x

Zum Schluss noch eine Un-Meldung: im April 2008 wird es eine neue Version des Internet Explorers (für XP und Vista) geben, der wieder per OBJECT oder EMBED einge­bettete Inhalte wie Flash und ähnliches auto­matisch abspielen wird, ohne dass der Nutzer diese erstmal akti­vieren muss (wir berichteten). Mehr dazu im IEBlog: »IE Automatic Component Activation (Changes to IE ActiveX Update)«.

Vor ungefähr einem Jahr wurde der IE 7 für Windows XP veröffentlicht. Wohl auch um die Verbereitung zu fördern hat Microsoft nun eine Version veröffentlicht, die nicht mehr nach Hause telefoniert: »IEBlog : Internet Explorer 7 Update«. Die einzige weitere erkennbare Änderung ist, dass die Menüleisten in der Werkseinstellung wieder angezeigt werden.

Wo wir gerade beim Thema Browser sind: die heutige Linkschleuder im Smashing Magazine dreht sich um »Browser Tests, Services and Compatibility Test Suites«.

Irgendwann im Laufe des heutigen Tages soll die erste öffentliche Alpha-Version von Opera 9.5 erscheinen. OK, Änderungen an irgendwelchen Nachkommastellen gibt es bei vielen Browsern alle paar Wochen, aber diese Version ist gerade aus Sicht der Accessibility interessant. Nachdem Opera (die Firma) die Unterstützung für Screenreader und andere Hilfsmittel in der Verion 7 von Opera (dem Browser) effektiv ausgebaut hatte, waren es nur noch die räumliche Navigation und ähnliche Spezialitäten, die diesen Browser für den Einsatz durch Menschen mit Behinderungen interessant machten.

Tim Altman von Opera verrät schon mal einige Sachen, die in dieser Version neu dabei sind:

[…] we're bringing our focus back to accessibility. Kestrel includes experimental support for screenreaders such as Window-Eyes, Jaws, and VoiceOver on OS X. We're also working on support for ARIA (Accessible Rich Internet Applications from the W3C). We're happy that once again users with visual disabilities can use Opera.

Neben der besseren Unterstützung von Screenreadern unter Windows und Mac OS X gab es auch bei der Tastaturbedienung eine ganze Reihe Änderungen oder Verbesserungen.

Edith: Opera Browser 9.5 Alpha release. Dem Vernehmen nach mit dem kompletten Satz Selektoren aus CSS3, besserer SVG-Unterstützung, u.v.m.