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News mit dem Tag »BIENE«

Wie sicher schon bekannt ist, führt ›Einfach für Alle‹ zur Zeit eine Unter­suchung durch. Erforscht werden soll das Nutzungs­verhalten von Menschen mit Behin­derungen bei modernen Web-basierten Anwendungen – Stich­wort Web 2.0 – und die Barrieren, die sich mög­licher­weise aus einer Viel­zahl von neuen Konzepten und Techniken ergeben. Bereits abge­schlossen ist die persön­liche Befra­gung von Menschen mit unter­schied­lichsten Behin­derungen in Form von Gruppen-Interviews durch die Stiftung Digitale Chancen.

Die Ergebnisse der Studie sollen Anfang Mai 2008 im Rahmen eines Fach­kongresses präsentiert werden. Dort fällt dann auch der Start­schuss für den BIENE-Wett­bewerb 2008. Neben der Studie wird ein weiterer Schwerpukt des Kongresses auf hoch­karätigen Vor­trägen und Workshops zum Thema ›Barriere­freies Inter­net‹ liegen.

Falls Sie etwas zum Thema ›Web Accessi­bility‹ haben, was Sie schon immer mal wissen wollten, wozu Sie schon immer mal einen Vortrag hören wollten oder wozu Sie gerne mal einen Workshop besuchen möchten: wir sammeln Themen­vor­schläge. Schicken Sie uns Ihre Ideen einfach über das Kontakt­formular, per E-Mail an die Redak­tion der Aktion Mensch oder als Kommentar zu diesem Beitrag. Die fünf besten Vorschläge werden von der ›Einfach für Alle‹-Redaktion ausgewählt und die Menschen hinter den Vor­schlägen erhalten als Belohnung eine persön­liche Einladung zum EfA-Kongress 2008!

Für Menschen mit Behinderungen baut das Web 2.0 vor allem soziale Barrieren ab. Das ist eine der Kernaussagen aus den einleitenden Expertengesprächen der ersten Studie zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderung. In den vergangenen Wochen haben die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen dazu insgesamt zehn Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Behindertenhilfe und -selbsthilfe sowie -forschung befragt.

Konkrete Ansätze für die Barrierefreiheit 2.0 werden die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen im kommenden Jahr vorstellen. Am 5. Mai 2008, dem europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, wollen sie die Studienergebnisse im Rahmen eines Fachkongresses präsentieren. Dort fällt dann auch der Startschuss für den BIENE-Wettbewerb 2008. Bevor es soweit ist, werden bis Ende 2007 die Ergebnisse der Expertengespräche in Gruppeninterviews mit Internet erfahrenen behinderten Nutzerinnen und Nutzern vertieft. Auf dieser Grundlage entwickeln die Projektpartner anschließend eine Nutzerbefragung, an der sich möglichst viele Menschen mit Behinderung beteiligen sollen.

Die Expertengespräche bestätigen uns, dass wir den richtigen Ansatz gewählt haben, um herauszufinden, wie Menschen mit Behinderungen mit dem Web 2.0 umgehen und wie sie davon profitieren können, sagt Iris Cornelssen, die bei der Aktion Mensch für die Studie verantwortlich ist. Außerdem wird deutlich, dass Barrierefreiheit eine zentrale Zukunftsaufgabe ist, um das so genannte soziale Web auch wirklich für alle zu öffnen. Wie das möglich ist, wollen wir nun mit Hilfe der weiteren Untersuchungen zeigen, unterstreicht Cornelssen den Anspruch der Studie.

Von der digitalen zur realen Veränderung

Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, betont vor allem die Chancen, die sich aus den neuen Internettechniken für Menschen mit Behinderungen ergeben: Ein ganz entscheidender Vorteil der digitalen Kommunikation ist, dass die individuellen Interessen im Mittelpunkt stehen und beispielsweise nicht eine sichtbare Behinderung. Das Internet an sich baut hier bereits Barrieren ab. Und die erweiterten Interaktionsmöglichkeiten der Web 2.0-Angebote können auch die soziale Realität verändern: Der Freundeskreis erweitert sich individuell und Kontakte bleiben nicht mehr nur auf Verbände oder Selbsthilfegruppen beschränkt.

Spezifische Angebote gewünscht

Ausdruck des Wunsches nach Beteiligung und einer stärkeren Individualisierung ist nach Einschätzung der Experten auch, dass Nutzerinnen und Nutzer zunehmend nach Angeboten suchten, die sowohl barrierefrei als auch spezifisch auf die jeweilige Behinderungsart zugeschnitten sind. So seien beispielsweise gehörlose und hörgeschädigte Menschen sehr an einer verbesserten Infrastruktur mit höheren Upload-Raten interessiert, um die Kommunikation mit Gebärdensprachvideos oder Videokonferenzen zu erleichtern. Bei Menschen mit motorischen Behinderungen seien unter anderem leicht zugängliche Alternativen zur ausschließlichen Tastatur- bzw. Mausbedienung besonders gefragt, während blinde und sehbehinderte Menschen vor allem von klar strukturierten Seiten und Inhalten profitierten. Gemeinsame Basis – da sind sich die Experten einig – müssten jedoch Angebote sein, die zunächst grundsätzlich barrierefrei sind, bevor sie die Interessen spezifischer Nutzergruppen bedienten. Genau solche Angebote gäbe es aber noch viel zu selten, weil viele Anbieter die technischen Möglichkeiten des Mitmachwebs noch nicht nutzten, um ihre Internetseiten auch für Menschen mit Behinderung attraktiv zu machen.

Barrierefreiheit als Zeichen der Kundenorientierung

Für Iris Cornelssen ist es angesichts der rund 8 bis 10 Millionen Menschen in Deutschland, die mit einer oder mehreren Behinderungen leben, nicht nur eine Frage der gesetzlichen Verpflichtung, sondern der Wirtschaftlichkeit und Kundenorientierung, ein Web-Angebot barrierefrei zu gestalten: Die meisten erfolgreichen Internetangebote zeichnen sich dadurch aus, dass sie für die Anwender leicht bedienbar sind. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs können es sich Unternehmen gar nicht leisten, bestimmte Nutzergruppen auszuschließen.

Über den wirtschaftlichen Bereich hinaus ergeben sich vor allem auch im politischen Bereich neue Schnittstellen und entsprechende Chancen, unterstreicht Jutta Croll die Bedeutung des barrierefreien Zugangs zu Web 2.0-Angeboten. Das beginnt bei digitalen Behördengängen, geht über politische Diskussionsforen und Portale bis hin zu einer deutlich aktiveren Bürgerbeteiligung, wenn Bund, Länder und Kommunen bei ihren Entscheidungen sowohl das Verfahren als auch die entsprechenden Dokumente vollumfänglich und barrierefrei publizieren. Das Ziel im Web 2.0 muss daher Barrierefreiheit 2.0 heißen.

Die Wikipedia soll für Menschen mit Behinderungen besser nutzbar werden und möglichst alle Arten von Behinderungen berücksichtigen. Dazu wurde das Projekt Wikipedia:BIENE ins Leben gerufen. Jeder kann mitmachen, aber besonders Benutzer der Wikipedia, die eine Behinderung haben, werden gesucht. Nur die von Barrieren betroffenen Personen selbst können sagen, was sie behindert. Das Projekt ist mittelfristig angelegt und wird über mehrere Monate dauern. Als Ergebnis sollen in der Wikipedia möglichst viele Barrieren abgebaut sein.

Englische Wochen in der Konferenz-Liga: letzten Donnerstag in Darmstadt zum Thema ›Barrierefreies E-Government, am Freitag dann in Wien zum Thema ›Barrierefreie Öffentlichkeitsarbeit‹. Berichte dazu:

Konzept der Studie zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderung vorgestellt / Kombination von Nutzerbefragung und anwendungsorientierter Forschung / Grundlage für BIENE-Wettbewerb 2008

Nach intensiven Diskussionen weiß die BIENE, was sie wissen will. Der Fachliche Beirat des gemeinsamen Projekts der Aktion Mensch und der Stiftung Digitale Chancen hat sich über das Vorgehen bei der ersten Grundlagenstudie zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderung verständigt. Die Studie ist inhaltlich in eine Nutzerbefragung und eine Untersuchung der technischen Grundlagen des Web 2.0 im Hinblick auf Barrierefreiheit unterteilt. Weitere Informationen zur Studie …

Studie zur Internetnutzung von Menschen mit Behinderungen und zur barrierefreien Gestaltung des Web 2.0 geplant / Fachkongress und Neustart des Wettbewerbs im Frühjahr 2008

Nach vier erfolgreichen Jahren nimmt die BIENE, ein gemeinsames Projekt der Aktion Mensch und der Stiftung Digitale Chancen, eine Auszeit und widmet sich einem Forschungssemester. In den kommenden Monaten soll eine Grundlagenstudie zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderungen erstellt werden. Die Studie soll unter anderem die Anforderungen an die barrierefreie Gestaltung dynamischer Webanwendungen wie Wikipedia, Flickr, YouTube oder Google Maps skizzieren, die auf Basis neuer Techniken wie AJAX entwickelt werden.

Dabei arbeiten die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen wieder eng mit dem Fachlichen Beirat der BIENE sowie weiteren Experten für Barrierefreiheit, Programmierung und Webdesign zusammen. Ziel ist es, den Ansatz der BIENE zu erweitern, um zukünftig alle Webangebote im Hinblick auf ihre Barrierefreiheit bewerten zu können.

Wir haben im Jahr 2003 die BIENE ins Leben gerufen, um die Zugangsprobleme von Menschen mit Behinderungen im Internet aufzuzeigen und die besten barrierefreien Angebote bekannt zu machen. Das ist gelungen: Die Gewinner des Wettbewerbs haben Standards gesetzt und die BIENE ist zu einem Markenzeichen barrierefreier Internetgestaltung geworden, zieht Iris Cornelssen, Projektleiterin für die BIENE bei der Aktion Mensch, eine überaus positive Bilanz. Mit unserer Studie schaffen wir die Grundlagen dafür, dass die BIENE auch die barrierefreie Gestaltung des Web 2.0 begleiten kann. Das ist deshalb so wichtig, weil die neue Internet-Technik vor allem Menschen mit Behinderungen vielfältige Chancen zur selbstbestimmten Beteiligung in allen Lebensbereichen eröffnet – von der politischen Diskussion über Einkäufe und Behördengänge bis hin zu privaten Kontakten und Unterhaltungsangeboten. Ob und wie Menschen mit Behinderungen mit den neuen Möglichkeiten umgehen und wie sie davon profitieren können, wollen wir mit der Studie herausfinden, so Cornelssen weiter. Unser Ziel ist, dass die BIENE 2008 im kommenden Jahr mit komplett überarbeiteten Kriterien und erweiterten Kategorien neu starten kann, um die besten barrierefreien Internetangebote zu finden und auszuzeichnen.

Erste Studie zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderungen

Die Stiftung Digitale Chancen wird für die Studie zunächst unterschiedliche Internetangebote und die dahinterliegenden Technologien kategorisieren. Anschließend sollen in enger Abstimmung mit dem Fachlichen Beirat die grundlegenden Anforderungen an eine barrierefreie Umsetzung definiert werden. Auf dieser Basis werden dann die Beurteilungskriterien und die entsprechenden Prüfschritte entwickelt. Dieser Prozess wird voraussichtlich bis Anfang des kommenden Jahres dauern, schätzt Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen, und erläutert die Bedeutung des Vorgehens: Die Studie baut auf den Erfahrungen aus vier Jahren BIENE auf. Außerdem binden wir gemeinsam mit der Aktion Mensch ausgewählte Experten ein. Damit sind wir unserer Einschätzung nach die ersten, die einen Rahmen erarbeiten, in dem die Möglichkeiten dynamischer Webanwendungen mit den konkreten Anforderungen der Menschen mit Behinderungen in Beziehung gesetzt werden können, um auf dieser Basis das Web 2.0 auch wirklich allen zugänglich zu machen.

BIENE als Vernetzungsplattform zum Thema barrierefreies Internet

Die Forschungsarbeit der BIENE wollen die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen auch nutzen, um die erfolgreiche Vernetzung der unterschiedlichen Akteure aus Wirtschaft, Verbänden, Ministerien, Wissenschaft und Webentwicklung im Themenfeld barrierefreies Internet weiter zu fördern. Exemplarisch dafür steht der Fachliche Beirat, in dem unter anderem Angehörige von Verbänden der Behindertenhilfe und -selbsthilfe, Vertreter von Ministerien und Internet-Experten zusammenarbeiten und aus Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer die Bewertungskriterien für barrierefreie Webseiten entwickeln. Und damit die BIENE trotz der Wettbewerbspause auch weiterhin nach außen wirkt, werden die Veranstalter die Öffentlichkeit regelmäßig über den Entwicklungsprozess informieren und zur Diskussion einladen, wie Iris Cornelssen erklärt: Wir wollen die BIENE auch unabhängig vom Wettbewerb als Vernetzungsplattform zum Thema barrierefreies Internet etablieren und planen, die Ergebnisse der Studie im Rahmen eines Fachkongresses im Frühjahr 2008 zu präsentieren. Spätestens bei der Preisverleihung der BIENE 2008 werden sich dann die Anbieter, Gestalter und Nutzer der besten deutschsprachigen barrierefreien Webseiten wieder direkt begegnen und ihre Erfahrungen austauschen.

Seit Juli 2002 gibt es die BITV des Bundes, die in vielen Bundesländern in geltendes Recht übernommen wurde. Beinahe genau so alt ist unsere Serie »BITV für Alle«, mit der wir versucht haben, die einzelnen Bedingungen in umsetzbare Techniken für Konzeptioner, Designer und Techniker zu übersetzen.

Mittlerweile sind sämtliche in der Bundes-BITV gesetzten Fristen abgelaufen und das Web hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch weiterentwickelt. Grund genug, sich die Verordnung nochmals genau anzusehen und zu überlegen, was sich bewährt hat und was nicht. Dazu betrachten wir in einer neuen Serie die einzelnen Punkte der BITV erneut, bewerten ihre Umsetzbarkeit und stellen leicht nachvollziehbare Beispiele von typischen Barrieren und Techniken zu deren Vermeidung vor.

Den Anfang macht die Einleitung zur Serie: »BITV für Alle, Reloaded«. Ebenfalls fertiggestellt sind die Texte zu den Anforderungen 1-5, die noch ausstehenden Anforderungen 6-14 folgen.

Übrigens: dieser Eintrag ist, wie sich an der URL erkennen lässt und wie der Zufall es will, Meldung № 2.000 (in Zahlen: zweitausend) in unserem kleinen Weblog.

Eines der Highlights der BIENE 2006 am vergangenen Freitag waren, abgesehen von den Preisträgern, die Reden von Franz Thönnes und Johnny Häusler. Thönnes, Parlamentarischer Staatssekretär im BMAS, äusserte sich deutlich zum Umsetzungsstand der BITV und zu einer Weiterentwicklung der Verordnung. Er regte an, die bisher unscharf definierten Zuständigkeiten für die Umsetzung der Verordnung in seinem Ministerium zu bündeln, da, so Thönnes unser Haus einen guten Zugang und einen hohen praktischen Bezug zu den Themenkreisen der Verordnungen hat.

Des weiteren kündigte er an, die BITV im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Internationalen Standards – Stichwort WCAG 2.0 – und auf die technischen Neuerungen anzupassen. Man werde dies gemeinsam mit anderen Institutionen und den Verbänden behinderter Menschen in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe angehen, so der Staatssekretär. Dazu gehört dann auch die Beratung der Möglichkeiten zur zusätzlichen Einbeziehung der berechtigten Interessen der gehörlosen- und lernbehinderten Menschen – Nutzergruppen, die sich zu Recht in den bisherigen Richtlinien und Verordnungen nur unzureichend berücksichtigt sehen.

Mehr dazu:

Das Internetradio Ohrfunk bringt am heutigen Freitag von 19:05 bis 21:00 Uhr einen Schwerpunkt zur Verleihung der BIENE 2006 mit einem kompletten Mitschnitt der Veranstaltung, interessanten Interviews mit den Preisträgern, Juroren und Organisatoren.

Ohrfunk Radio ist ein Programm der Medieninitiative blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland (MIBS) e.V., das über verschiedene Kanäle via Internet empfangen werden kann. So gibt es Breitband-Versionen für Winamp oder iTunes, Realplayer oder Windows Mediaplayer, aber auch Nutzer, die per ISDN oder Modem angebunden sind, werden versorgt.

…so scheint das allgemeine Echo zu sein, und dem können wir uns nur anschließen. Und weil's so schön war gibt es hier ganz frisch Fotos von den Preisträgern der BIENE 2006. [Update: neue Bilder online]

Weitere Berichterstattung rund um die BIENE:

Bei der vierten Auflage des Wettbewerbs für die besten deutschsprachigen barrierefreien Internetseiten der Aktion Mensch und der Stiftung Digitale Chancen waren die komplexen Angebote die großen Gewinner. Die Preise in Gold gingen heute Abend in Berlin im Rahmen einer feierlichen Gala an die Internetauftritte der Barmer Ersatzkasse, des Pharmaunternehmens Pfizer sowie an das Bürgerportal des österreichischen Bundeskanzleramtes HELP. Weitere Infos: »Goldene BIENEN fliegen auf Barmer, Pfizer und HELP-Österreich«

Der Vollständigkeit halber hier nochmal das gesamte Verfahren auf einen Blick:

Der Deutschlandfunk berichtet in der Sendung Computer & Kommunikation – Forschung Aktuell über die Bienen in Berlin. Sendetermin: Samstag, 09.12.2006, 16:30 Uhr (nach der Sendung auch als Audiodatei zum Nachhören)

Das Computermagazin »3sat neues« berichtet in der Sendung vom Sonntag über das Thema Barrierefreies Internet: Wir stellen behinderte Menschen und ihren Umgang mit dem Internet vor, besuchen den Webkongress und schauen bei der Vergabe des BIENE-Awards, dem Preis für barrierefreie Internetseiten, am 8. Dezember 2006 vorbei, befragen Protagonisten, Experten und Designer wie diese barrierefreie Welt aussehen kann. Sonntag, den 10. Dezember 2006, 16:30h auf 3sat, weitere Infos in der Themenübersicht zur Sendung.

Prominente Unterstützung bei der Preisverleihung des Wettbewerbs für die besten barrierefreien Webseiten

Die Spannung steigt. Morgen, am 8. Dezember, verleihen die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen die BIENE 2006 an die besten deutschsprachigen barrierefreien Webseiten. Zur feierlichen Preisverleihung im ewerk in Berlin haben sich die Veranstalter prominente Unterstützung gesichert. Als Festredner werden Franz Thönnes, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Johnny Haeusler von Spreeblick die knapp 400 Gäste begrüßen.

Für bestes Infotainment sorgt die Kölner Filmproduktion ravenrocker, die auch für das erfolgreiche Internet-Fernsehen Ehrensenf verantwortlich ist. Für die BIENE haben sich Moderatorin Katrin Bauerfeind und das ravenrocker-Team ins BIENE-Kostüm geworfen und Kurzfilme zum Wettbewerb und den einzelnen Kategorien entwickelt.

Weitere Infos: »Berlin, Berlin, wir fliegen nach Berlin!«, »Shortlist«.

Die Finalteilnehmer der BIENE 2006 stehen fest. Der Fachliche Beirat hat 25 Webseiten für die Endrunde des Wettbewerbs für die besten barrierefreien deutschsprachigen Internet-Angebote nominiert. Welche davon tatsächlich eine der begehrten BIENEN bekommen, entscheidet am 7. Dezember eine prominente Jury. Am Abend des 8. Dezember zeichnen die Veranstalter im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung die Menschen aus, die hinter den besten barrierefreien Internet-Seiten stehen.

Die Qualität der Beiträge ist insgesamt nochmals gestiegen, freut sich Iris Cornelssen, Projektleiterin für die BIENE bei der Aktion Mensch und erklärt: Das zeigt sich unter anderem daran, dass trotz der neuen Kategorien und der überarbeiteten Kriterien der BIENE, die nun über die Anforderungen der Verordnung über die Barrierefreie Informationstechnik (BITV) deutlich hinausgehen, wieder so viele Angebote das Finale erreicht haben.

Zur Erinnerung: die Veranstalter hatten die BIENE in diesem Jahr nicht mehr nach inhaltlichen Kategorien ausgeschrieben, sondern sich an der Funktionalität der Angebote orientiert, also an der Frage, wozu Menschen eine Webseite nutzen. Ebenfalls neu ist die Unterscheidung der Wettbewerbsbeiträge nach Komplexitätsstufen. Dadurch stellen die Veranstalter sicher, dass der inhaltliche und technische Aufwand, der hinter den Webseiten steht, bei der Bewertung angemessen berücksichtigt wird.

Die Veränderungen haben sich bewährt, fasst Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen zusammen. Dank des überarbeiteten Testverfahrens haben wir differenziertere Ergebnisse erhalten und so konnte der Fachliche Beirat die Webseiten noch einmal gründlicher beurteilen. In allen Kategorien haben es aussichtsreiche Kandidaten bis ins Finale geschafft und nun sind wir gespannt, wie die Jury entscheidet.

Mehr dazu in der Shortlist…

Während die Biene Bilder mit ihren Facettenaugen wahrnimmt und statt zu hören, den Schall der Töne spürt, vertraut die BIENE 2006 auf die Augen und Ohren ihrer Jury, um die besten barrierefreien Webseiten zu prämieren. Mit Martin Ladstätter vom Behindertenberatungszentrum BIZEPS in Wien und dem Internet-Entwickler Jeremy Keith aus Brighton, ist die Jury in diesem Jahr erstmals international besetzt. Bereits seit der ersten BIENE im Jahr 2003 sind der Behördenspiegel, die Deutsche UNESCO-Kommission, AOL und stern.de vertreten. Die Deutsche Telekom AG wirkt in diesem Jahr zum ersten Mal in der Jury mit. Außerdem sind das Computermagazin c't, Microsoft, die Netzeitung, die Agentur Playframe und Wikimedia Deutschland dabei. Zwei Mitglieder des Fachlichen Beirats des Wettbewerbs komplettieren die Jury.

Weitere Infos: »Die Augen und Ohren der BIENE 2006«

Nicht nur aus purer Neugier schauen wir uns beinahe täglich jede Menge Webseiten an. Dabei fallen uns immer wieder Angebote auf, die alle möglichen Verrenkungen in Richtung Barrierefreiheit unternehmen und dabei weit über das Ziel hinausschießen. In der Hoffnung allen Nutzungsszenarien gerecht zu werden stopfen die Anbieter alles in ihre Website, was das HTML-Vokabular hergibt. Heraus kommen Seiten, bei denen man vor lauter »Hilfen« den eigentlichen Inhalt kaum noch wahrnehmen und erst recht nicht bedienen kann…

Zum Mithören:

Podcast vom 31. August
(.mp3, 12′02″, 11 MB)

Zum Mitlesen:

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