WCAG-Techniken: Zeitbegrenzungen
Viele Nutzer mit geringer Medienkompetenz und Computer-Erfahrung, aber auch Nutzer mit kognitiven oder motorischen Behinderungen brauchen unter Umständen wesentlich länger zur Abarbeitung von Prozessen wie z.B. längeren Formularen. Da ist es ärgerlich, wenn mitten in den (oftmals langwierigen) Eingaben die Session abläuft und zum Überfluss auch noch sämtliche Eingaben beim erneuten Anmelden verloren sind. Wenn keine datenschutzrechtlichen Bedenken entgegenstehen, dann sollten Sie ihren Nutzern genügend Zeit geben, um einen Vorgang reibungslos zu Ende zu bringen. Wie das geht und welche Fehler zu vermeiden sind erklären die folgenden WCAG-Techniken:
Allgemeine Techniken
- G4: Ermöglichen Sie es, Inhalte anzuhalten und vor der Stelle, an der sie angehalten wurden, wieder zu starten
- G5: Es dem Benutzer ermöglichen, eine Handlung ohne irgendeine zeitliche Beschränkung abzuschließen
- G180: Dem Benutzer eine Mittel zur Verfügung stellen, die zeitliche Begrenzung auf die zehnfache Zeit der Standardeinstellung einzustellen
- G198: Bereitstellung einer Möglichkeit für den Benutzer, die zeitliche Begrenzung abzuschalten
Client-seitige Scripting-Techniken
- SCR1: Es dem Benutzer ermöglichen, die Standardeinstellung der zeitlichen Begrenzung zu erweitern
- SCR16: Bereitstellung eines Scripts, das den Benutzer warnt, dass eine zeitliche Begrenzung bald abläuft
Typische Fehler
- F12: Fehler bei Erfolgskriterium 2.2.5, weil es bei Sitzungen eine zeitliche Begrenzung gibt ohne Mechanismus, um die Eingaben des Benutzers zu sichern und diese nach der erneuten Authentifizierung wiederherzustellen
- F40: Fehler bei Erfolgskriterium 2.2.1 und 2.2.4, weil ein Meta-Redirect mit einer zeitlichen Begrenzung benutzt wird
- F41: Fehler bei Erfolgskriterium 2.2.1, 2.2.4, und 3.2.5, weil ein Meta-Refresh mit Zeitsperre benutzt wird
- F58: Fehler bei Erfolgskriterium 2.2.1, weil server-seitige Techniken benutzt werden, um Seiten nach einer Zeitsperre automatisch weiterzuleiten