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Aktuelles zum Thema Barrierefreies Webdesign.

Zu einem Relaunch gehört selbstverständlich, dass man sich mit der Ausstattung seiner Nutzer befasst und analysiert, mit welchen Browsern, Betriebssystemen und Monitorgrößen die Leute hier vorbeikommen. Ein Warnhinweis vorweg: bei der angenommen Zielgruppe von EfA handelt es sich überwiegend um Fachleute im engeren Sinne – hier kann man also eine höhere IT-Kompetenz als im Durchschnitt der Bevölkerung annehmen. Die folgenden Zahlen sind demnach für genau einen Server repräsentativ: diesen hier.

Verkehrsnachrichten

Bei den Browsern zeigt sich seit Jahren ein deutliches Bild hin zu modernen Browsern, die aktuelle Web-Standards sauber verarbeiten können. So hat der Firefox in diesem Jahr erstmalig die 50%-Hürde übersprungen und liegt aktuell bei 53,05% für die Versionen 1.x bis 3.x. Dieser Zuwachs ging größtenteils zu Lasten des Internet Explorer, der von Januar bis November auf 33,58% kommt (alle Versionen von 5 bis 8 zusammengenommen). Für historisch Interessierte hier zum Vergleich noch die Statistiken vom Januar diesen Jahres und vom November 2005.

Wenn man die Unterversionen einzeln betrachtet, so ergeben sich einige interessante Erkenntnisse: der IE6/XP hatte im laufenden Jahr die höchsten Verluste, sorgt aber unter der Woche immer noch für bis zu 5% der Zugriffe. Am Wochenende sinkt diese Quote dann allerdings auf 1-1,5% – was nur den Schluss zulässt, dass dieser Browser in Firmennetzen noch wesentlich häufiger Verwendung findet als in Privathaushalten. Bitte, liebe Sysadmins, fasst euch ein Herz.

Die geringe Verbreitung des IE6 unter unseren Lesern hat beim aktuellen Relaunch zu der Entscheidung geführt, diesen Browser nur noch eingeschränkt zu unterstützen. Das heisst selbstverständlich, dass alle Besucher mit dem IE6 die gleichen Seiten mit den gleichen Inhalten und Funktionen geliefert bekommen; es kann nur hier und da passieren, dass es nicht ganz so hübsch aussieht. Wie diese Auswirkung im Detail aussieht werden wir in einer kommenden Folge etwas genauer erklären.

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Auch bei den Betriebssystemen gibt es einen klaren Sieger: hier liegt Windows XP mit 63,83% klar vorne, gefolgt vom Nachfolger Vista, das aber mit 12,74% nicht so richtig von der Stelle kommt. Den dritten Platz belegt MacOS X mit erstmalig knapp über zehn Prozent (genau 10,19%), Linux mit 5,57%; der Rest verteilt sich auf den Rest. Windows98 mit 0,26% und Windows95 mit 0,01% spielen hingegen keine Rolle mehr.

Größe zählt

Bei den Bildschirmauflösungen ergibt sich das zu erwartende bunte Bild: ein knappes Drittel der Besucher (32,26%) sind mit 1280×1024 unterwegs, 21,97% mit 1024×768. Auf den Plätzen findet sich dann alles mögliche bis hin zu gigantischen 2560×1600, aber bis einschließlich Platz 11 alles über 1.000 Pixel Breite. Erst auf Rang 12 findet sich die geringe Auflösung 800×600 mit nur noch 1,02% – diese haben beim aktuellen Relaunch auch als absolutes Minimum in allen Tests angenommen (n.b.: bei der BIENE wird seit 2006 mit 1024×768 getestet, was durch die 5%-Regel der BITV abgesichert ist).

Geschwindigkeitsüberschreitung

Mittlerweile finden über 70% aller Zugriffe auf diese Seiten über breitbandige Verbindungen statt. DSL liegt in dieser Gruppe mit 54,39% aller absoluten Zugriffe vorne, der Rest geschieht über Kabel oder sonstige breitbandige Anbindungen (z.B. aus Firmennetzen). Dialup per Analog-Modem und ISDN liegen nur noch bei knapp über 26%.

Herkunftsbezeichnung

Einigermaßen erstaunt waren wir, als wir spaßeshalber mal die Zugriffe nach Bundesländern sortiert haben: in der Spitzengruppe gibt es keine Überraschungen – hier liegen die bevölkerungsreichen Flächenländer NRW (26,06%), Bayern (13,39%), Baden-Württemberg (11,83%) und Hessen (11,72%) klar vorne. Auf Platz 5 folgt aber bereits die Stadt Berlin, die mit ≈3,4 Mio. Einwohnern (≈2,8% der Gesamtbevölkerung) auf 8,86% aller Zugriffe kommt, während z.B. Rheinland-Pfalz mit ≈4 Mio. Einwohnern lediglich den neunten Platz mit 3,33% aller Zugriffe belegt.

Zusätzlich zu dem Stadt→Land-Gefälle zeigt sich auch ein deutliches West→Ost-Gefälle. Zum Vergleich: die Einwohnerzahl von Mecklenburg-Vorpommern entspricht in etwa der Stadt Hamburg (≈1,69 zu ≈1,75 Mio., Quelle: Destatis 2007); aus Hamburg kommt aber 5,35% des Traffics auf diesem Server, aus MeckPomm lediglich 0,72%!

Dies deckt sich in weiten Teilen mit den Erkenntnissen aus dem (N)Onliner-Atlas – hier nützt die ganze Diskussion um Barrierefreiheit im Internet nichts, wenn die betreffenden Personen erst gar nicht im Netz sind.

Prozentuale Verteilung der Zugriffe nach Bundesländern
Nordrhein-Westfalen 26,06%
Bayern 13,39%
Baden-Württemberg 11,83%
Hessen 11,72%
Berlin 8,86%
Niedersachsen 6,96%
Hamburg 5,35%
Sachsen 3,68%
Rheinland-Pfalz 3,33%
Bremen 2,05%
Schleswig-Holstein 1,62%
Sachsen-Anhalt 1,37%
Thüringen 1,20%
Brandenburg 0,84%
Saarland 0,81%
Mecklenburg-Vorpommern 0,72%

Platzhirsch

Bei den Suchmaschinen gab es hingegen keine Überraschung: Google liegt mit 95,67% wie schon in den Vorjahren uneinholbar vor der verbliebenen Konkurrenz. Auf dem zweiten Platz folgt die Suche von T-Online (die aber auch von Google angetrieben wird) mit 1,32%; sämtliche anderen Suchmaschinen (inkl. Yahoo) bleiben unter der 1%-Marke.

Nachtrag: Mehr zur Unterstützung älterer Browser bei 24 ways: »The IE6 Equation«.