Wochenendbeilage
Wie? Ist schon wieder Freitag?
Heute einige Texte zum Thema »Pixel bringen es nicht«. Hintergund: die gängigen Richtlinien (BITV 3.4) verlangen, dass z. B. Texte mit relativen Einheiten bemaßt werden. Schaut man nun in der CSS-Spezifikation nach, so findet man px
(Pixel) bei den relativen Einheiten (Relative units are: […] px: pixels, relative to the viewing device
) und wähnt sich auf der sicheren Seite.
Nach landläufiger Meinung soll diese Richtlinie sicherstellen, dass man Schriftgrößen auch im Internet Explorer skalieren kann. Allerdings sind Richtlinien wie die WCAG bzw. Verordnungen wie die BITV nicht dazu da, um Fehler oder abweichende Implementierungen in Browsern auszugleichen, im Gegenteil. Ein viel gewichtigerer Grund gegen Angabe von Schriftgrößen in px
ist, dass man damit jetzt und in Zukunft nicht mehr vorhersagen kann, ob die Schrift auf dem Ausgabegerät in einer lesbaren Größe dargestellt wird.
Moderne Laptops stellen mittlerweile 1440×900 bis 1920×1200 Pixel auf einer Diagonale von 15″ dar, was zu Auflösungen weit oberhalb der gängigen 96 – 120 ppi führt. Das wiederum führt bei der Angabe font-size: 10px
dazu, dass der Text nur noch wenige Millimeter groß gerendert wird und auch mit Schriftglättung nur noch mit einer Lupe zu lesen ist. Gleiches gilt im übrigen für die gesamten Bemaßungen einer Website; so werden unflexible Layouts, die auf 800x600 Pixel festgezurrt sind, den geänderten Bedingungen nicht mehr gerecht, da sie sich nun vorzugsweise in der oberen linken Ecke eines unter Umständen wesentlich größeren Browserfensters abspielen.
Bevor wir uns jetzt weiter in technischen Details verlieren verweisen wir kurzerhand auch einige Artikel, die das Thema in ausführlicher Breite diskutieren:
- Dave Hyatt: »High DPI Web Sites«, »High DPI (Part 2)« und »CSS Units«
- Artverwandt und unbedingt lesenswert auch der Artikel von Mathias Schäfer im SELFHTML Weblog: »Optimierung für Bildschirmauflösungen«