»So viele goldene BIENEN gab es noch nie«
, freut sich Jutta Croll, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Chancen. »Das Ergebnis bestätigt, was sich im Verlauf des Wettbewerbs bereits abgezeichnet hat. Wir haben mehr barrierefreie Internet-Seiten und wir haben bessere barrierefreie Internet-Seiten. Aber wir stehen erst am Anfang. Am Ziel sind wir, wenn alle Webseiten für alle Nutzer zugänglich sind.«

Die Bedeutung dieses Zieles unterstrich auch Karin Evers-Meyer, die neue Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. In ihrer Festrede betonte sie das Zusammenspiel zwischen gesetzgeberischen Maßnahmen und der Umsetzung in der Praxis. »Ich habe den Eindruck, wir konnten auf dem hier relevanten Gebiet der Herstellung von Barrierefreiheit bei Information und Kommunikation in der kürzesten Zeit die größten Fortschritte erzielen. Es gibt viele Beweise für ein echtes Umdenken und eine große gesellschaftliche Akzeptanz. Der BIENE-Award hat einen entscheidenden Teil dazu beigetragen.«
Beispielhaft für die Möglichkeiten, die dieses Umdenken eröffnet hat, waren die Webseiten, die einen Sonderpreis erhielten. Der blinde Programmierer Simon Bienlein bekam eine BIENE für sein Angebot Linux für Blinde und bedankte sich mit den Worten: »BIENE goes to Bienlein.«
Einen Sonderpreis für die besondere inhaltliche Relevanz und die vorbildliche Umsetzung des Gedankens der Integration erhielt die Kanzlei Dr. Tolmein. Der unter anderem auf Behindertenrecht spezialisierte Rechtsanwalt hat seine Webseite komplett in Deutsche Gebärdensprache und leichte Sprache übersetzen lassen.
Einziger Wermutstropfen eines sehr gelungenen Abends war die Kategorie Medien. »Mit nur 12 Einreichungen war diese Kategorie am schwächsten besetzt. Dennoch hatten wir gehofft, eine BIENE verleihen zu können«
erklärt Iris Cornelssen, Projektleiterin für den BIENE-Award bei der Aktion Mensch. »Die Medien in ihrer Rolle als Mittler sind für Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen wichtig. Wir gehen davon aus, dass die Entscheider auf Seite der Medien der Bedeutung von Barrierefreiheit bald Rechnung tragen werden«
, so Cornelssen weiter. Das sah die Jury genau so, wie Ralf Sander, Redakteur stern.de erklärte, der die Begründung der Jury vortrug, keine BIENE in der Kategorie Medien zu vergeben. »Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht. Aber wir haben an den anderen Preisträgern gesehen, dass es gar nicht so schwer ist, eine Webseite einfach für alle zu gestalten. Wir wollen deshalb die Medienmacher auffordern, sich zukünftig an den anderen Preisträgern zu orientieren.«
Dass diese Zukunft bereits begonnen hat, zeigen die Nachwuchspreise. Laura Cappitelli und Ines Terpe bekamen eine BIENE für die von ihnen gestaltete Webseite des Integrativen Kindergartens des Sportclubs Ottensen. Eine weitere Nachwuchs-BIENE ging an Christiane Müller, die mit ihrer IT-Infothek ein umfangreiches Angebot zum Thema Barrierefreiheit ins Netz gestellt hat.
Bilder der Preisträger und der Preisverleihung finden Sie im Internet-Pressezentrum der Aktion Mensch unter presse.aktion-mensch.de. Dort steht auch eine umfangreiche Pressemappe zum Wettbewerb zur Verfügung.
Gewinner des BIENE-Award 2005
Kategorie: E-Government / E-Democracy
BIENE in Gold
BIENE in Silber
Kategorie: E-Business
BIENE in Bronze
Kategorie: Kultur und Gesellschaft
BIENE in Bronze
- Greenpeace Gruppe Berlin
- Infoportal zu Altersvorsorge und Rente der Regionalträger der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
- Österreichisches Jüdisches Museum
Kategorie: Bildung, Wissenschaft und Forschung
BIENE in Gold
BIENE in Bronze
Nachwuchspreise
Kategorie: Medien
- Kein Preis vergeben