BITV Reloaded – Anforderung 13
Bedingung 13.7: Verschiedene Suchmethoden (Prio. 2)
»Soweit Suchfunktionen angeboten werden, sind der Nutzerin/ dem Nutzer verschiedene Arten der Suche bereitzustellen.«
Was heißt das?
Sie können nicht davon ausgehen, dass Ihre Besucher Boolesche Operatoren beherrschen, geschweige denn von deren Existenz wissen. Das leider immer noch häufig anzutreffende Schild »Fahrradfahren und Ballspielen verboten«
ist ein Beleg hierfür: für Mathematiker oder Informatiker bedeutet dies, daß man während des Fahrradfahrens nicht auch noch gleichzeitig Ballspielen darf, das Eine ohne das Andere ist aber nach wie vor erlaubt.
Daher sollten Sie für Ihre Besucher verschiedene Schwierigkeitsgrade der Suche anbieten, zum Beispiel einmal eine simple Volltextsuche und zusätzlich eine Komfortsuche mit erweiterten Optionen und der Möglichkeit, logische Verknüpfungen zu benutzen. Wichtig ist auch eine Fehlertoleranz bei der Suche: gerade für Menschen mit kognitiven Behinderungen ist es oftmals nicht erkennbar, dass sie einen formellen Fehler bei der Eingabe von Suchbegriffen gemacht haben. Viele Such-Skripte sind mittlerweile in der Lage, Rechtschreibfehler in der Eingabe zu erkennen und ähnlich geschriebene oder phonetisch verwandte Suchtreffer mit anzuzeigen. Kombiniert mit den Möglichkeiten von AJAX lassen sich bereits während der Eingabe des Suchbegriffs Korrekturvorschläge oder Vorhersagen über zu erwartende Suchtreffer anzeigen.
Was meint die BIENE?
Zur Umsetzung einer barrierefreien Suche gehört nicht nur die Suchfunktion als solche, auch die Suchergebnisse müssen für behinderte Nutzer zugänglich und nutzbar sein. Daher werden im BIENE-Prüfverfahren eine ganze Reihe weitergehender Kriterien gestestet. Neben der Überprüfung, ob verschiedene Suchoptionen angeboten werden oder ob eine fehlerfreundliche Suche angeboten wird sind dies zum Beispiel:
- ob die Präsentation der Suchergebnisse einstellbar ist (Art und Umfang der Suchergebnisse, z. B. Anzahl in der Trefferliste),
- ob in der Trefferliste Beschreibungen zu den Treffern vorhanden sind, wenn die Treffer selbst nicht selbsterklärend sind,
- ob die Nutzerin / der Nutzer über ein erfolgloses Suchergebnis informiert wird und angemessene Hilfestellung erhält.